Eines Donnerstags als ich neun Jahre alt war, entführte mich meine Mutter von der Töpfer-AG, um mich zu einer Theatergruppe im Märkischen Viertel zu fahren.
Ich hatte natürlich überhaupt keine Lust, weil mir Töpfern sehr viel Freude bereitete, obwohl ich nicht sonderlich gut darin war.
Meine Mutter aber meinte, ich müsse meinen Horizont erweitern, und so schleppte sie mich an einem Donnerstagnachmittag zum Theater, anstatt mich beim Töpfern abzugeben.
Zwei Stunden dauerte die Probe des Ensembles KUNSTSPIEL und, obwohl ich nur zum Schnuppern gekommen war, wurde ich direkt voll eingebunden.
Danach war für mich alles klar. Auf dem Nachhauseweg sagte ich zu meiner Mutter: „Vergiss Töpfern, das hier will ich jetzt machen!“
Und seit diesem Tag bin ich jeden Donnerstag bei Peggy zum Theater erschienen und habe inzwischen bei endlosen Aufführungen, kleinen Darbietungen und Projekten mitgewirkt.
Meine Lieblingsrolle in all diesen Jahren muss wohl der Doktor des EINGEBILDETEN KRANKEN gewesen sein, obwohl es nur eine kleine Rolle war.
Ich durfte einfach auf die Bühne gehen und aus voller Kehle all diese Krankheiten herausschreien, von denen ich selbst nicht einmal wusste, was sie bedeuteten.
Auch heute macht mir Theater noch so viel Freude wie am ersten Tag.